Teilnehmer:innen der 24. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen

Teilnehmer:innen der 24. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen.
Screenshot: SüdniedersachsenStiftung.

dniedersachsen. Wie Südniedersachsen im Wettbewerb der Regionen um Fachkräfte besser bestehen kann, zeigte die 24. Fachkräftekonferenz Südniedersachsen am vergangenen Dienstag. Mehr als 60 Interessierte aus Wirtschaft, Politik, Verwaltung, Wissenschaft und Gesellschaft nahmen an der Online-Veranstaltung des Fachkräftebündnis Südniedersachsen und der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover teil.

„Der Wandel der Arbeitswelt durch Digitalisierung sowie andere Faktoren und die negativen Effekte des demografischen Wandels führen zunehmend zu einem Wettbewerb der Regionen um Fachkräfte – auch in Südniedersachsen“, so Christian Grascha. Der Leiter der Göttinger Geschäftsstelle der IHK Hannover betonte, dass die Sichtbarkeit von Standortvorteilen und regionalen Vorzügen für die Gewinnung neuer Mitarbeiter:innen immer wichtiger werde. Hierfür sei ein ganzheitlich gedachtes und professionelles regionales Standortmarketing notwendig.

In den Impulsvorträgen gaben Expert:innen Einblicke in Theorie und Praxis eines regionalen Standortmarketings. Prof. Dr. Jörg Lahner von der HAWK Hildesheim/Holzminden/Göttingen betonte die Dringlichkeit einer gemeinsamen regionalen Marke. Zudem müsse sich die Region mehr auf ihre Stärken besinnen. Aufgrund der vielfältigen harten und weichen Standortfaktoren ergänzten sich die Teilregionen in Südniedersachsen zu einer starken und attraktiven Großregion, die sowohl national als auch international wahrnehmbar und konkurrenzfähig sein könne. Marc Diederich, Geschäftsführer der WRG Wirtschaftsförderung Region Göttingen, stellte heraus, dass sich unter dem Begriff Life Sciences regionale Stärken verbinden und eine authentische Markenpositionierung realisieren ließe. Diese sollen nach der Umsetzung eines Kreativprozesses für einen konkreten Markenentwurf auf einer professionellen digitalen Präsenz sichtbar gemacht werden.

Daran anknüpfend gaben Carolin Schmidt, Regionalmanagerin beim Thüringer Bogen, und Sabrina Schmidt, Assistenz der Geschäftsführung und Ausbildungsbeauftragte bei der JTJ Sonneborn Industrie GmbH, Einblicke aus der Praxis in Thüringen. Carolin Schmidt bekräftigte, dass die Fokussierung auf die Stärken entscheidend sei. Der Thüringer Bogen, die Regionalmarke der Landkreise Gotha und Ilm-Kreis, hat sich dem Slogan ‚Wirtschaft und Leben in perfekter Lage‘ verschrieben. Wichtig sei, dass neue Konstellationen im ersten Schritt vor allem nach innen wirkten. Sabrina Schmidt ergänzte: „Es trägt zum Gelingen des Vorhabens bei, Probleme und Themen von Unternehmen aktiv anzusprechen und einzubringen.“ Obwohl der Thüringer Bogen erst seit wenigen Jahren in der jetzigen Form besteht, profitiere die JTJ Sonneborn Industrie GmbH bereits unmittelbar von Maßnahmen zur Fachkräftegewinnung sowie zur Berufsausbildung in der Region.

Im abschließenden Vortrag zum Thema „Zurück nach Südniedersachsen“ führte Tobias Kintzel, Marketingleiter bei der Piller Blowers & Compressors GmbH, die Vorteile eines gemeinsamen Standortmarketings aus Unternehmenssicht auf: „Die Unterstützung des gemeinsamen Aufbaus einer starken regionalen Standortmarke ist aus unternehmerischer Sicht eine große Chance und kein Risiko“, so der Marketing-Fachmann. Darüber hinaus betonte er, dass die regionalen Unternehmen nur gemeinsam ausreichend Ressourcen hätten, um alle wichtigen Themen im Standortmarketing in der Kommunikation zu bedienen. Daher müsse Arbeitgeber- und Standortmarketing mittel- bis langfristig stets zusammen gedacht werden.

„Der Appell an alle beteiligten regionalen Akteure ist klar – um im Wettbewerb der Regionen künftig besser bestehen zu können, ist ein gemeinsames regionales Standortortmarketing essenziel“, fasste Grascha zusammen. Laura Brünig, Projektleiterin des Fachkräftebündnisses bei der SüdniedersachsenStiftung, unterstrich, dass die Fachkräftekonferenz diese Entwicklung unterstützen könne. Als zentrale regionale Plattform werde die Fachkräftekonferenz auch künftig den Fokus darauf legen, die beteiligten regionalen Akteure über neueste Entwicklungen und Projekte im Fachkräftebereich zu informieren sowie neue Impulse für künftige Aktivitäten zu setzen.

SuedniedersachsenStiftung_Anerkennung_Fachkraeftebuendnis